Nach der Planung eines Amoklaufs hat das Amtsgericht in Augsburg einen jungen Mann zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Der Angeklagte bekam am Dienstag in dem nichtöffentlichen Verfahren eine zweijährige Jugendstrafe auf Bewährung, wie Gerichtssprecher Roland Fink berichtete. Der 21-Jährige hatte wegen der Taten bereits etwa zehn Monate in Untersuchungshaft gesessen.
Der Mann soll sich laut Anklage über das Internet Anleitungen zum Bau von Bomben besorgt haben, um einen Amoklauf in Deutschland zu begehen. Zudem soll er sich mit bisherigen Amokläufen beschäftigt haben, wie mit dem rassistischen Anschlag mit neun Todesopfern am Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) in München im Jahr 2016. Auch wurde bei ihm Material zum Bau eines Sprengsatzes in einer Deo-Dose entdeckt.
Der Angeklagte wurde vom Gericht letztlich wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat und weiterer Delikte verurteilt. Das Jugendschöffengericht bewertete es strafmildernd, dass die Amok-Planungen im Frühjahr 2019 von dem Angeklagten selbst beendet wurden. Der 21-Jährige soll nun von der Bewährungshilfe eng betreut werden, damit er nicht noch einmal straffällig wird.