Alle 86 Bewohnerinnen und Bewohner konnten in andere Einrichtungen im Stadtgebiet und im Umland verlegt werden. OB Eva Weber und Gesundheitsreferent Reiner Erben danken allen Helferinnen und Helfern.
Die Schließung des Seniorenheims Ebnerstraße im Stadtteil Oberhausen hatte sich aufgrund der sich zuspitzenden Ereignisse in den vergangenen Tagen als letzte Konsequenz für die Einrichtung abgezeichnet. „Die Schließung des Hauses ist endgültig und wurde der Heimleitung von der Heimaufsicht mitgeteilt. Damit ist in dieser Einrichtung und unter dieser Leitung keine Pflegetätigkeit mehr möglich“, so Gesundheitsreferent Reiner Erben.
Keine Bewohnerinnen und Bewohner mehr im Haus
Zuletzt gab es in der Senioreneinrichtung ein großes Corona-Ausbruchsgeschehen. Mehr als die Hälfte der Bewohnerinnen und Bewohner sowie der Pflegekräfte waren positiv getestet. Weil keine ausgebildeten Pflegekräfte mehr vor Ort waren und die Pflege nicht mehr sichergestellt werden konnte, wurden alle Seniorinnen und Senioren im Zeitraum von drei Tagen in andere Unterkünfte im Stadtgebiet und im Umland verlegt. Die beiden letzten Bewohner konnten heute, Samstagmittag, in eine neue Unterkunft gebracht werden.
OB Eva Weber dankt für solidarischen Kraftakt
Oberbürgermeisterin Eva Weber und Gesundheitsreferent Reiner Erben sprechen allen Hilfsorganisationen ihren großen Dank aus: Eva Weber: „Es hat sich wieder gezeigt, dass viel Gutes bewirkt werden kann, wenn alle zusammen helfen und zusammenhalten. Ich danke allen Sanitätskräften der Rettungsdienste, unserer städtischen Altenhilfe und den anderen Altenhilfe-Trägern in der Stadt und im Umland sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Heimaufsicht und des Gesundheitsamtes für diesen solidarischen Kraftakt. Er dient dem Wohlergehen der Seniorinnen und Senioren, die jetzt Gott sei Dank in anderen Unterkünften ein neues Zuhause finden können und dort die Betreuung erhalten, die ihnen angemessen ist.“
Referent Reiner Erben: „Zeitpunkt der Schließung war fällig“
Gesundheitsreferent Reiner Erben verweist darauf, dass mit der Verlegung der letzten Personen aus dem Seniorenheim Ebnerstraße der Zeitpunkt für die Schließung des Hauses als letzter Konsequenz fällig war. „Die Einrichtung steht seit Anfang letzten Jahres unter intensiver Beobachtung, Begleitung und engmaschiger Kontrolle der Heimaufsicht. Grund dafür waren immer wieder aufgetretene Pflegemängel. Dagegen wurden entsprechend den gesetzlichen Regelungen von der Heimaufsicht immer wieder Maßnahmen angeordnet und überprüft. Solche möglichen Maßnahmen reichen von Änderungen im Prozessmanagement, über den Austausch von Führungskräften bis hin zur Anordnung von pflegerischen Maßnahmen und Zwangsgeldern. In der Summe haben sich keine Verbesserungen ergeben. Die vorgeschriebenen Pflegestandards sowie die Beachtung der Würde der Bewohnerinnen und Bewohner waren nicht mehr gegeben, sodass jetzt die Schließung des Heimes anzuordnen war“, so Reiner Erben.
Appell: Auch die Heimaufsicht über Mängel informieren
Der Gesundheitsreferent appelliert noch einmal nachdrücklich an Bewohnerinnen und Bewohner sowie deren Angehörige: „Wenn Mängel auftreten, ist es hilfreich, sich nicht nur bei der Heimleitung zu beschweren, sondern auch die Heimaufsicht der Stadt Augsburg darüber zu informieren und nicht einfach zu schweigen. Unsere Heimaufsicht kommt ihrer Kontrollfunktion nach und tut alles, um Qualitätsmängel in der Pflege zu sanktionieren und abzustellen“, so Gesundheitsreferent Reiner Erben.