Die Augsburg Plus-Studie geht in die vierte Runde. Diesmal untersuchen Dr. Katrin Burkhardt und ihr Team 200 Kinder mit einem Elternteil sowie 50 Lehrkräfte auf deren Immunabwehr gegen das SARS-CoV-2-Virus Typ Omikron aus venösem Blut. Zusätzlich gibt es in der Follow-up-3-Untersuchung (FUP3) Online-Fragebögen zum seelischen Wohlbefinden der Kinder und Jugendlichen.
Nun werden 100 Kinder im Alter zwischen fünf und 17 Jahren mit einem Elternteil zur Teilnahme an der Augsburg Plus-Studie gesucht. Erschwerend kommt diesmal die Bereitschaft zur venösen Blutentnahme hinzu. Um Kindern die Angst vor der Blutentnahme zu nehmen, können die Eltern eine Stunde zuvor ein Schmerzpflaster in der Armbeuge anbringen.
In den drei Runden der Augsburg Plus-Studie bisher wurden SARS-CoV-2 Antikörper-Level bei Kindergarten- und Schulkindern sowie Eltern, Lehrern und Erziehern bestimmt. Über einen Zeitraum von vier Monaten wurde die Infektionsdynamik erhoben. Dafür wurden die Teilnehmer aus 30 Einrichtungen (Kindergärten, Grundschulen, weiterführende Schulen) der Stadt Augsburg und dem Umland rekrutiert. Die Kinder und Jugendlichen waren zwischen drei und 16 Jahren alt. Pro Kind durfte ein Elternteil sowie vier Lehrerinnen und Erzieher pro Einrichtung teilnehmen. Durchschnittlich alle zwei Monate wurde dreimal zwischen Dezember 2020 und August 2021 gemessen.
Die Altersgrenzen der nun gesuchten weiteren 100 Kinder und Jugendliche liegt zwischen fünf und 17 Jahre. Pro Kind bzw. Jugendlichem darf ein Elternteil teilnehmen. Ebenso ist die Teilnahme aller 90 Erzieherinnen und Lehrer aus dem ersten Lauf möglich. Es wird nur einen Messzeitpunkt zwischen Dezember 2022 und April 2023 geben.
Bei der Untersuchung von venösem Blut soll der aktuelle Stand der SARS-CoV-2-Immunität von Kindern mittels Antikörperbestimmung erfasst werden. Darüber hinaus werden u.a. die Antikörper gegen Nukleokapsid nach durchgemachter Infektion versus Antikörper gegen Spike-Protein, das auch bei Impfungen anschlägt, untersucht. Bei einer Sub-Gruppe von etwa 60 Probanden soll eine coronaspezifische T-Zell-Differenzierung durchgeführt werden. In dem Fragebogen wird etwa die Anzahl der vorangegangenen Infektionen, die Infektionssymptomatik, die Anzahl der Impfungen, eventuelle Impfnebenwirkungen, die Medikation und das Verhalten während der Pandemie abgefragt. Die Fragebögen für Erwachsene und Kinder/ Jugendliche jeweils wurden so programmiert, dass sie als online-Fragebögen auszufüllen sind. Die Eltern erhalten den Link per E-Mail. Die Teilnehmer werden gebeten, diesen vor dem Untersuchungstermin für die venöse Blutentnahme ausfüllen.
Sehr wichtig ist dem Team der Augsburg Plus Studie auch in der vierten Runde die aktive Auseinandersetzung der Kinder und Jugendlichen mit den Präventionsmaßnahmen, die sie selbst und andere vor einer Infektion schützen. Deshalb findet auch in dieser Untersuchung begleitend ein Malwettbewerb statt, bei dem die Kinder aufgefordert sind, ein Bild zum Thema „Wie schütze ich mich und andere vor einer Corona-Virusinfektion“ abzugeben. Die Bilder werden am Ende der Studie von einem unabhängigen Gremium mit einem Preis prämiert.