Die Hälfte der Bewohnerinnen und Bewohner im Seniorenheim Ebnerstraße wurden positiv auf Corona getestet, auch die Mehrheit des Personals ist Corona-positiv. Die notwendige Qualität der Pflege ist nicht mehr gewährleistet. Daher hat die Fachstelle für Pflege und Behinderteneinrichtungen – Qualitätsentwicklung und Aufsicht (FQA) der Stadt Augsburg zunächst die Verlegung von Bewohnerinnen und Bewohnern mit der höchsten Pflegebedürftigkeit angeordnet. 17 Bewohnerinnen und Bewohner wurden am Mittwoch, 16. Februar, verlegt, weitere zehn am Donnerstag, 17. Februar. Die Seniorinnen und Senioren wurden größtenteils in städtischen Pflegeheimen sowie in einem nicht-städtischen Heim untergebracht. Über ihren Verbleib wurden die Angehörigen sowie Betreuerinnen und Betreuer verständigt. Ihnen wurde auch Gelegenheit gegeben, eine andere, als die von der FQA vorbereitete Unterbringung, zu wählen.
Nur Verbesserungen können Schließung abwenden
In Zusammenarbeit mit der städtischen Altenhilfe hat die Heimaufsicht der Stadt eine Notbetreuung organisiert, die zunächst zwei Tage vorhält. „Es ist Aufgabe der Heimleitung und des privaten Trägers für die Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner zu sorgen. Wenn aber keine ordentliche Pflege durch den Einsatz von Fachkräften mehr garantiert werden kann und sich bis in zwei Tagen personell nichts zum Positiven wendet, muss das Haus in Kürze geschlossen werden“, macht Gesundheitsreferent Reiner Erben deutlich.
Unterbringung ist dauerhaft gesichert
Für diesen Fall müssen alle noch bis dahin in der Einrichtung verbliebenen Personen ausziehen. Sozialreferent Martin Schenkelberg verweist in diesem Zusammenhang auf den intensiven Kontakt zur städtischen Altenhilfe und anderen großen Altenheimträgern: „Es muss sich niemand Sorgen machen. Allen Bewohnerinnen und Bewohnern aus dem Seniorenheim Ebnerstraße könnte in einem anderen Altenheim dauerhaft ein Platz angeboten werden. Alle Personen werden versorgt“, so Schenkelberg.
Heimschließung als letzte Konsequenz
Die Heimaufsicht der Stadt Augsburg ist nicht erst seit dem Corona-Ausbruchsgeschehen intensiv im Seniorenheim Ebnerstraße tätig. Die Einrichtung steht seit Anfang letzten Jahres unter intensiver Beobachtung, Begleitung und engmaschiger Kontrolle der Heimaufsicht. Grund dafür sind immer wieder aufgetretene Pflegemängel.