Ganz neue Wege fairer und direkter Handelsbeziehungen probiert das Weltladen-Netzwerk Iller-Lech aus: Gemeinsam mit dem Kaffee-Röster Jens Klein von Café Chavalo und weiteren Partnern haben einige Pioniere aus dem Netzwerk die weltweit erste globale solidarische Landwirtschaft (SoLaWi) für Kaffee aus der Taufe gehoben. In diesem zukunftsweisenden Projekt wirtschaften nicaraguanische Kaffeebauern und deutsche Konsumenten gemeinsam und teilen sich Verantwortung, Risiko und Erfolg.
Konkret bedeutet solidarische Landwirtschaft, dass die Kaffeebauern festlegen, was sie an finanziellen Mitteln brauchen, um ihre familiäre Existenz zu sichern und ihr Land nachhaltig bearbeiten und für die Zukunft erhalten zu können. Die beteiligten Projektpartner finanzieren diesen Bedarf durch vierteljährliche Zahlungen im Voraus und erhalten im Gegenzug die gesamte Ernte. So erhalten die Produzenten ein sicheres Einkommen und alle Beteiligten tragen erstmals auch das landwirtschaftliche Risiko von möglichen Ernteeinbußen oder -ausfällen gemeinsam. „So sieht gelebte Solidarität auf Augenhöhe aus“, freut sich Andrea Helmer vom Weltladen Füssen stellvertretend für ihre Kolleginnen und Kollegen.
Der Bio-Kaffee der Kooperative Unión de Cooperativas Héroes y Mártires de Miraflor in Nicaragua wird auf 1250 m Höhe in kleinen Mischkultur-Parzellen in Einklang mit der Natur angebaut. Miraflor ist ein Naturreservat, das unter anderem für seine riesige Orchideen-Vielfalt und zahlreichen Vogelarten bekannt ist.
Das Projekt unterstützt somit nicht nur eine zukunftsfähige Landwirtschaft und die Existenzsicherung kleiner Betriebe, sondern leistet zugleich auch einen wertvollen Beitrag für Klima- und Naturschutz, Artenvielfalt und den Erhalt von Böden und Kulturlandschaft.
Die erste Ernte ist soeben in Hamburg eingetroffen und wird ab Mitte Juli als Filterkaffee und Espresso in folgenden Läden verfügbar sein: Weltladen Buchloe, Weltladen Schongau, Weltladen Pfronten, Weltladen Schwabmünchen, Weltladen Füssen, Weltladen Bad Grönenbach, Weltladen Freising, sowie Kräuterweible Naturkostwaren in Pfronten und Naturkost Möller in Füssen.
Auch Endkunden können SoLaWi-Partner werden und bei den beteiligten Läden Ernteanteile erwerben.