Am Montag, 16.12. treten die Servicekräfte am Klinikverbund Allgäu zum ersten Mal in den Ausstand. Sie leisten in Bereichen wie Reinigung oder Transport unverzichtbare Arbeit für die Patientenversorgung, ohne die der Klinikbetrieb nicht aufrechterhalten werden kann. Trotzdem sind sie weder direkt beim Klinikverbund angestellt, noch werden sie nach dem dort geltenden Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes bezahlt.
„Wir fordern Wertschätzung unserer unverzichtbaren Arbeit durch gerechtere Bezahlung und brauchen Entlastung durch bessere Arbeitsbedingungen. Deshalb streiken wir und gehen gemeinsam auf die Straße“, erklärte Kerolein Mansour, Objektleitung der Reinigung im Klinikum Ottobeuren und Mitglied der ver.di Tarifkommission.
„Die Beschäftigten sind nicht bereit, Niedriglöhne in der öffentlichen Daseinsvorsorge länger hinzunehmen und fordern die Angleichung an den branchenüblichen Tarifvertrag öffentlicher Dienst. Die ver.di Tarifkommission hat dazu detaillierte Vorschläge unterbreitet. Doch auch nach drei Verhandlungsrunden ist die Geschäftsführung nicht auf die berechtigen Forderungen eingegangen. Statt dessen bietet sie lediglich eine Anpassung an die Erhöhungen im mit der Arbeit im Krankenhaus nicht vergleichbaren Tarifvertrag Gebäudereinigung und eine weitere Erhöhung um 50 Cent an“, sagte ver.di Gewerkschafssekretärin Nora Carstensen.
Ver.di Verhandlungsführer Martin Schmalzbauer ergänzte: „Dieses Angebot wird der Arbeitsleistung und gesellschaftlichen Bedeutung der Beschäftigten nicht gerecht. Und gerade im Niedriglohnbereich sind die hohen Preissteigerungen besonders deutlich zu spüren. Die Servicebeschäftigten brauchen deutliche Lohnsteigerungen, um über die Runden zu kommen und ihre Familien versorgen zu können. Leider konnte in drei Verhandlungen keine Einigung erzielt werden. Daher erzwingen die Arbeitgeber förmlich diesen Warnstreik am Tag der vierten Verhandlung. Der Streik wird zu spürbaren Auswirkungen führen, ein Notdienst zur Sicherung der Patientenversorgung bleibt jedoch gewährleistet.“
Treffpunkt ist um 7.30 Uhr am Haupteingang des Klinikums Kempten. Es folgt eine Streikversammlung mit Demonstration in die Innenstadt und eine Streikversammlung im Altstadthaus in Kempten