Einsatz von Avataren an den Landkreisschulen ab November geplant
Das Interesse war enorm: Zahlreiche Schulleiterinnen und Schulleiter, Schulpsychologen, Schulsozialarbeiter und Inklusionsbeauftragte informierten sich letzte Woche im Landratsamt über den geplanten Einsatz von Telepräsenzrobotern, so genannten Avataren. Sie sollen langzeiterkrankten Kindern eine interaktive Teilnahme am Unterrichtsgeschehen und eine bessere Teilhabe am Schulleben ermöglichen.
In Deutschland können rund ein Prozent aller Schülerinnen und Schüler aufgrund von gesundheitlichen Problemen nicht regelmäßig die Schule besuchen. Dies betrifft beispielsweise Kinder und Jugendliche, die an chronischen Erkrankungen, Langzeiterkrankungen wie Krebs oder Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen leiden oder solche, die wiederkehrende therapeutische Behandlungen benötigen.
Mit Hilfe der Avatare der Firma „No Isolation“ bietet sich langfristig erkrankten Schülerinnen und Schülern nun die Möglichkeit, von zuhause oder dem Krankenhaus aus aktiv am Unterricht teilzunehmen. Anders als beim bisher praktizierten Hausunterricht ermöglichen die Mini-Roboter nicht nur ein Aufrechterhalten der schulischen Leistungen, sondern schaffen eine soziale Anbindung an die Klassengemeinschaft. Betroffene Kinder in schwierigen Lebensumständen erhalten so den wichtigen emotionalen Halt der Klassengemeinschaft als Unterstützung.
Drei dieser Geräte testet der Landkreis nun im Rahmen eines Pilotprojektes für ein halbes Jahr zwischen November 2023 und April 2024. Alle Schulen in Sachaufwandsträgerschaft des Landkreises können im Projektzeitraum bei Bedarf ein Gerät vom Landkreis kostenlos ausleihen. Nach Ablauf der Testphase erfolgt eine Evaluation, um das weitere Vorgehen festlegen zu können.
Foto: Landratsamt Aichach-Friedberg, Melanie Royer