Zum 8. Mal in Folge findet am 23. September in der City-Galerie der Aktionstag „Ein Leben retten“ statt. Dabei kann man alles über lebensentscheidende Sofortmaßnahmen lernen und andere interessante Dinge.
„Leben retten können nicht nur Anästhesisten“, sagt Dr. Jürgen Friedrich, Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin am Universitätsklinikum Augsburg (UK Augsburg). Friedrich ist am Samstag, 23. September, selbst vor Ort in der City-Galerie Augsburg. Von 10 bis 19 Uhr findet der Aktionstag „Ein Leben retten“ statt, an dem Friedrich und seine Mitstreiter große und kleine Besucher ermutigen möchten, alles über lebensrettende Sofortmaßnahmen zu lernen: „Jeder sollte sich trauen, bei einem Menschen mit Herzstillstand eine Wiederbelebung vorzunehmen. Das Herz ist ein tolles Organ, aber es kann auch mal versagen.“ Das müsse nicht immer zwangsläufig zum Tod führen. Mit einfachen Dingen könne man viel bewirken. „Nur wer nichts tut, macht etwas falsch“, sagt Friedrich. Mit den drei leicht zu merkenden Schritten prüfen, rufen, drücken könne jeder von uns zum Lebensretter werden.
Wie wichtig es ist, in einer lebensbedrohlichen Situation schnell zu handeln, das wollen Friedrich und seine Kollegen der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin mit Ehrenamtlichen der Arbeitsgemeinschaft der Augsburger Hilfsorganisationen, dazu gehören der Malteser Hilfsdienst, die Johanniter Unfallhilfe, das Bayerische Rote Kreuz und die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft – beim Aktionstag „Ein Leben retten“ am Samstag, 23. September, von 10 bis 19 Uhr, den Besuchern in der City-Galerie vermitteln. Die Aktion, die bereits zum 8. Mal in Folge stattfindet, lädt ein zum Mitmachen, informiert über lebensentscheidende Sofortmaßnahmen und erklärt den Besuchern, mit welchen einfachen Handgriffen sie anderen Menschen im Notfall das Leben retten können.
Mit schätzungsweise bis zu 100.000 Fällen pro Jahr ist der plötzliche Herztod eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Obwohl jeder helfen könnte, tun es nur wenige. Mangelnde Bereitschaft und Wissensdefizite sind die Hauptgründe. Die Helferquote beim Herzstillstand im internationalen Vergleich ist alarmierend gering, aber im Aufwärtstrend. In Deutschland beginnen Laien dank gemeinsamer Bemühungen der Fachgesellschaften und der Hilfsorganisationen mittlerweile immerhin in gut einem Drittel der Fälle vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes mit Wiederbelebungsmaßnahmen. In den meisten europäischen Ländern liegt diese Rate deutlich höher. In Schweden oder Norwegen machen zirka 60 Prozent der Bevölkerung im Notfall eine Herzdruckmassage. „In den meisten Fällen sind es deren Angehörige zuhause, die einen Herzstillstand erleiden und durch Wiederbelebungsmaßnahmen gerettet werden können“, sagt Prof. Dr. Axel Heller, der Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin am UK Augsburg.
„Im Notfall zu helfen, ist mitmenschliche Verantwortung. So wie jeder Mensch in eine Notsituation kommen kann, kann auch jeder helfen“, so Heller weiter. Daher sei das gemeinsame Ziel des Aktionstages, das Selbstvertrauen der Bürger in ihre eigenen Fähigkeiten als Ersthelfer zu stärken und Hemmschwellen abzubauen.