Ein Museum mit Geschichte:
1980 genehmigte der Bezirkstag das „Museumsprogramm für den Bezirk Schwaben“ mit drei Standorten. Einer davon, Oberschönenfeld, sollte die bäuerlich-ländliche Kulturgeschichte Mittelschwabens dokumentieren. 1982 definierte die Zweckvereinbarung zwischen dem Bezirk Schwaben und dem Landkreis Augsburg ein heimat- und volkskundliches Museum mit gesamtschwäbischen Zielsetzungen, das zugleich regionale Aufgaben für den Landkreis erfüllt.
2018: Mit der Fertigstellung der neuen Dauerausstellung im Gebäude „Volkskundemuseum“ wurde der Name von „Schwäbisches Volkskundemuseum Oberschönenfeld“ verkürzt zu „Museum Oberschönenfeld“ als Oberbegriff für die drei Ausstellungsgebäude: Besucherzentrum, Volkskundemuseum und Schwäbische Galerie. Das Volkskundemuseum bietet seitdem eine zeitgemäße und spannende Präsentation von Geschichten aus Schwaben auf zwei Ebenen, im Erdgeschoss sind Räume für Sonderausstellungen. 2019 wurde das Museum Oberschönenfeld mit dem Bayerischen Museumspreis ausgezeichnet.
Zusätzlich zu der Dauerausstellung finden auch wechselnde Ausstellungen statt. Aktuell wird die Ausstellung „Heinz hört auf! Von Drechslern, Schreinern und einem Neuanfang“ gezeigt
Ein über zwei Jahrhunderte gewachsener Familienbetrieb und dann die große Frage: Was passiert, wenn sich kein Nachfolger findet? Hildegard Heinz stellte 2016 den Betrieb ihrer Schreinerei in Waal im Allgäu ein. 1778 mitten im Dorfzentrum als Drechslerei gegründet, blieb die Werkstatt über Generationen im Familienbesitz. Die Ausstellung bietet Einblicke in das Handwerk zwischen Tradition und Innovation, in die enorme Produktpalette aus den vergangenen 100 Jahren und blickt schließlich auch auf die Herausforderung, das eigene Familienerbe aufzulösen.
Aus der kleinen Drechslerwerkstatt von Gebhard Heinz entwickelte sich im Laufe des 20. Jahrhunderts ein florierender Betrieb mit über 20 Mitarbeitern. In den 1950er-Jahren um eine Schreinerei erweitert, verlagerte sich der Schwerpunkt immer mehr zum Möbel- und Innenausbau. Durch frühzeitige Investition in Maschinen, die größere Aufträge ermöglichten, gelang die Entwicklung von einer traditionellen Drechslerei zu einem modernen Handwerksbetrieb.
Die Ausstellung zeigt die faszinierende Bandbreite der originalen Objekte – von Spielzeug über Wohnaccessoires bis zu zeittypischen Gebrauchsmöbeln. Eindrucksvolle Maschinen aus der Werkstatt lassen den Arbeitsalltag im Handwerksbetrieb lebendig werden. Filme und Interviews dokumentieren die Situation der Auflösung.
Darüber hinaus wird die Ausstellung bereichert um Werkstücke von Studierenden der Schulen für Holz und Gestaltung aus Garmisch-Partenkirchen. Sie schufen mit Furnierholz aus den Lagerbeständen der Firma modern designte Gebrauchsgegenstände wie Tourenskier, Küchenregal und Sitzhocker.
Besonders hervorzuheben ist die Kinderfreundlichkeit des Museums.
Die schöne Umgebung mit zahlreichen Wanderwegen, der große inklusive Spielplatz und die Klosteranlage (inkl. Restaurant) sind ideal für einen Familienausflug zu jeder Jahreszeit.