In Österreich wird aktuell mit Verkehrsschildern aus Holz experimentiert, und die Idee findet auch im Allgäu zunehmend Interesse. Die Gemeinde Hard in Vorarlberg hat bereits das erste „nachwachsende Ortsschild“ installiert und plant, weitere Holztafeln aufzustellen. Diese Initiative steht im Einklang mit einem breiteren Test, bei dem an zwei Autobahnabschnitten in Österreich Verkehrsschilder aus Bambus erprobt werden. Diese Holzschilder sollen bis zu 50 Jahre haltbar sein.
Die Städte im Allgäu, darunter Sonthofen und Lindau, zeigen sich grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber der Verwendung von Holz für Verkehrsschilder. Sonthofen hat betont, dass sie die Haltbarkeit und Kosten der Holzschilder prüfen wollen. Lindau sieht insbesondere bei Ortstafeln und Parkbeschilderungen Potenzial für den Einsatz von Holz.
Im Kaufbeurer Rathaus ist man ebenfalls interessiert, merkt jedoch an, dass die Umsetzung in Deutschland durch bestehende Richtlinien hinsichtlich Material und Gestaltung der Verkehrszeichen geprüft werden muss. Die Initiativen in Österreich werden nicht nur als kostengünstiger, sondern auch als nachhaltiger angesehen, obwohl die Verwendung von Bambus bedeutet, dass es importiert werden muss.
In den Allgäuer Städten gibt es eine erstaunliche Anzahl von Verkehrsschildern. Allein in Kempten sind es etwa 17.000, während Memmingen etwa 10.000 Schilder zählt. Die Notwendigkeit, kaputte oder veraltete Schilder auszutauschen, verursacht erhebliche Kosten, die in Kaufbeuren bei mindestens 40.000 Euro jährlich liegen.
Ein weiteres Problem ist der Vandalismus, der nicht nur Schäden durch Unfälle verursacht, sondern auch Schilder wie Tempobeschränkungen als beliebtes Diebesgut ins Visier nimmt. Auch Aufkleber, die oft von Fußballvereinen stammen, machen Verkehrsschilder unbrauchbar und führen zu weiteren Austauschkosten.
Die Umstellung auf Holzschilder könnte somit nicht nur aus ökologischen Gründen attraktiv sein, sondern auch eine Möglichkeit bieten, den Schilderwald in den Allgäuer Städten zu entschlacken. Dabei bleibt jedoch abzuwarten, ob die Erprobung der Holzschilder in Österreich als Modell für die deutschen Kommunen dient und wie sich der Aspekt der Haltbarkeit sowie der Vandalismusrisiken dabei auswirkt.
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