Start Allgemein Günzburg: Therapeutisches Reiten kann dank des Bezirks Schwaben bleiben

Günzburg: Therapeutisches Reiten kann dank des Bezirks Schwaben bleiben

Pferd-Tier
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Ein erfolgreicher Antrag der CSU-Bezirksrätin Stephanie Denzler und der CSU-Bezirkstagsfraktion leistet einen entscheidenden Beitrag, dass das Therapeutische Reiten am Standort Günzburg auch weiterhin angeboten werden kann. Dies stand aus finanziellen Gründen kurz vor dem Aus. Bezirksrätin Denzler hatte deshalb in enger Absprache mit dem Bezirkstagspräsidenten Martin Sailer beantragt, dass das Therapeutische Reiten in eine Leistungsvereinbarung mit der Lebenshilfe aufgenommen wird und dann standardmäßig gegenüber dem Bezirk als Leistung abgerechnet werden kann. „Dieses Angebot kommt dann nicht nur Klienten der Lebenshilfe zugute, sondern kann auch von unseren eigenen Patientinnen und Patienten der Bezirkskliniken genutzt werden“, freut sich Bezirksrätin Stephanie Denzler über den einstimmigen Beschluss ihres Antrags.

Bereits im Jahr 1991 wurde das Therapeutische Reiten von der damaligen Lebenshilfe Günzburg gegründet und ist seit der Fusion mit der Lebenshilfe Donau-Iller im Jahr 2011 eine Einrichtung des Bereichs Kindheit und Jugend. Die Therapie findet in der Reitanlage auf dem Gelände der Bezirkskliniken Günzburg statt. Die Halle teilt sich die Lebenshilfe mit dem Reit- und Fahrverein Günzburg, so dass sie auch für Therapiezwecke zur Verfügung steht.

In den Gründungsjahren bestand die Möglichkeit der Kassenzulassung der Reittherapie. Diese ist jedoch leider schon Ende der 1990er Jahre wegefallen. Dadurch wurde das Therapeutische Reiten zu einer „Selbstzahler-Leistung“, die jedoch für die „Nutzer“ nachgewiesen einen großen Mehrwert hat:

  • Schulung der Grob- und Feinmotorik, des Gleichgewichts, der Koordination und der Körperkontrolle
  • Regulierung von Spastiken und Muskelverspannungen
  • Unterstützung der Kognition und Handlungsplanung
  • Förderung der sozialen Wahrnehmung und des Sozialverhaltens (auch und insbesondere bei Personen mit Autismus-Spektrums-Störung)

„Da es uns sehr wichtig ist, dass das Angebot allen Menschen mit entsprechendem Bedarf zu Verfügung steht, unterstützt die Lebenshilfe-Stiftung für den Landkreis Günzburg die Klientinnen und Klienten sowie das Therapeutische Reiten seit vielen Jahren massiv und leistet dank vieler Spender einen sehr wichtigen Beitrag zum Erhalt dieses Angebotes,“ wie der Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung, Dr. Thomas Ermer, betont. Trotzdem führte die Entwicklung der Kosten über die Jahre zu einer deutlichen Reduzierung des Therapieangebotes (weniger Pferde und Personal). Aktuell wird das Angebot noch mit 3 Pferden und einem hochengagierten Team aus 7 Personen in Teilzeit (Therapeutinnen, Pferdeführerinnen und Stallhelferinnen und Stallhelfern) unter Leitung von Frau Annelies Eggers betrieben.

Durch dieses engagierte Team und die finanzielle Unterstützung konnten die reittherapeutischen Angebote (Physiotherapie und Ergotherapie mit dem Medium Pferd) für rund 40 Klientinnen und Klienten vom Kindes- bis zum Seniorenalter angeboten werden. Trotz zahlreicher Maßnahmen zur Kostenreduzierung, sind die jährlichen Kosten aufgrund von Preissteigerungen stark gestiegen. Aufgrund nun auch noch anstehender dringender Investitionen in die Reithalle und den Reitstall stand die Lebenshilfe aktuell vor der Entscheidung, ob dieses Angebot aufrecht erhalten werden kann.

„Wir freuen uns sehr, dass wir seitens des Bezirks auch in schwierigen Zeiten einen entscheidenden Beitrag leisten konnten, um das Angebot des Therapeutischen Reitens am Standort Günzburg zu erhalten,“ so Stephanie Denzler.