Start Allgemein Augsburg: Unternehmerkreis trifft sich mit Politik

Augsburg: Unternehmerkreis trifft sich mit Politik

Am Donnerstag haben sich Vertreter des Unternehmerkreises „Zukunft in Not“ zum ersten Mal mit den politischen Entscheidungsträgern – Oberbürgermeisterin Eva Weber, Landrat Martin Sailer und Landrat Klaus Metzger – des Wirtschaftsraums Augsburg getroffen. Bei dem Gespräch, das hauptsächlich dem gegenseitigen Kennenlernen diente, waren auch die Geschäftsführer der Handwerkskammer, Ulrich Wagner, und der IHK, Marc Lucassen mit dabei.

Alle Teilnehmer begegneten sich in einem respektvollen und offenen Gespräch. Jeder einzelne Teilnehmer gab in einem Statement seine Eindrücke betreffend der Folgen der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie wieder. Im Wesentlichen sind sich alle Teilnehmer über die massiven und desaströsen Auswirkungen der Maßnahmen einig. Es ist unumstritten, dass sämtliche Bereiche des öffentlichen Lebens und der kommunalen Wirtschaft nachhaltig und dauerhaft massiv geschädigt sind. Seitens der Politik wurde konstatiert, dass der Handlungsspielraum der Ämter lediglich im Vollzug von Gesetzen und Vorgaben liegt. Die psychische und physische Belastung bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ist enorm. Es wurde von einer „Verlierer-Generation“ gesprochen.
Wenn es nach den anwesenden Politikern ginge, würde so manches anders gemacht werden, das sei aber leider nicht möglich.
Seitens des Unternehmerkreises Zukunft in Not wurde darauf hingewiesen, dass besondere Zeiten auch besondere Maßnahmen erfordern und auch Mut. Mut von den Politikern regionale Entscheidungen zu treffen, die für die Region passen. Die Politiker seien in erster Linie ihren Bürgern, ihrer Wirtschaft und ihrer Region verpflichtet. Die Verpflichtung gegenüber deren Partei oder der Landesregierung dürfe nicht im Vordergrund stehen. Im Vordergrund steht das Wohl der Region, in der sie gewählt sind. Es könne einen „Augsburger Weg“ geben, der exemplarisch für viele Regionen anwendbar wäre.

Der Unternehmerkreises „Zukunft in Not“ stellte folgende Fragen:
• Wo finden die Infektionen statt? Belegte Zahlen.
• Wie viele Infektionen fanden bei jeweiligen Unternehmen statt? Friseure – Fitnessstudios – Händler – Gastro – u. v. m
• Wie verlaufen die Infektionsketten?

Diese Fragen konnten von den Politikern im Gespräch nicht beantwortet werden.

Die Forderungen des Unternehmerkreises Zukunft in Not wurden vorgetragen:
(Teile des „Augsburger Wegs“)
A: Kommunale Maßnahmen
• Tests standardisieren auf Basis aktueller WHO-Empfehlung
• Zum Standort, zur Region bekennen.
• Beispielhaft hierfür Kommunen, die sich zu ihrem Wirtschaftsstandort bekennen und lokal differenziert arbeiten: Speyer, Ludwigshafen, Tübingen, erfolgreich seit September Bremen – Das muss auch in Augsburg möglich sein
• Infektionsgeschehen entzerren durch Öffnungen – Dadurch ist auch die Nachverfolgung besser
• Öffnung ALLER Unternehmen auf Basis der Hygienekonzepte VOR dem Lockdown-Light
• Bei gezielter Beobachtung und bewiesenem Infektionsgeschehen (WHO) kann nachjustiert werden.
• Eigene Einkaufszeiten für Senioren / Risikogruppen.
• Eigene Großraumtaxis für Senioren / Risikogruppen.
Wir (knapp 500) Unternehmer stärken und unterstützen die Politik auf diesem gemeinsamen Weg.
Der Unternehmerkreis Zukunft in Not fordert mutige Entscheidungen ein und sicherte Unterstützung an. Im Unternehmerkreis sind ausschließlich aktive Mitglieder mit hoher unternehmerischer und sozialer Kompetenz. Diese steht der Politik bei der Umsetzung der gemeinsamen Ziele zur Verfügung.
Der Unternehmerkreis Zukunft in Not wächst schnell und wird immer stärker. Er wird auch nach der Pandemie ein wichtiger Faktor in der Region bleiben, ein solidarisches Netzwerk von mittelständischen Unternehmern.

Baldiges, neues Treffen vereinbart
Es wurde vereinbart, dass alle Parteien das erste Gespräch auf sich wirken lassen. Alle Beteiligten waren sich einig, dass in Kürze ein konkreteres Gespräch stattfinden muss. Hierfür erwartet der Unternehmerkreis Antworten auf seine Fragen, denn nur dann kann konstruktiv ein Exit aus dem Lockdown erarbeitet werden.

Die Forderungen des Unternehmerkreises im Überblick:

  •  Lasst das Leben in unserer Stadt und Region.
  •  Schwerpunktsetzung auf die Wirtschaft.
  •  Insolvenzen verhindern.
  •  Notausrichtung der Wirtschaftsförderung und des kommunalen Standortmarketings.
  •  Entlastung der Wirtschaft – nachhaltige Steuersenkungen und Bürokratie-Entlastungen.
  •  Nachweise konkreter Wirtschaftsdaten für Stadt und Region.
  •  Faktenbasierte nachvollziehbare Entscheidungen.
  •  Die Verhältnismäßigkeit sämtlicher Maßnahmen muss gewahrt sein.
  •  Evaluation der Wirksamkeit und Kosten von Maßnahmen.
  • Debattenräume öffnen.
  •  Nachhaltig auf Zukunft setzen.
  •  Standort lokal/regional weiterentwickeln.
  •  Gemeinsames Handeln – Made in Augsburg/Schwaben.