Monheim. Dicker Rauch quoll aus den Fenstern des Obergeschosses im Seniorenheim Monheim. Innerhalb kürzester Zeit kam ein Großaufgebot an Feuerwehren in die Einrichtung und überall waren zahlreiche Einsatzkräfte zu sehen, Zufahrtsstraßen wurden gesperrt. Dieses Szenario konnte in Monheim während einer groß angelegten Einsatzübung beobachtet werden.
Denn zahlreiche Einsatzkräfte haben den Ernstfall in der Pflegeeinrichtung geprobt. Ziel der Übung war es, interne Abläufe zu testen und auszuwerten. Für die eingesetzten Rettungskräfte diente die Großübung zur Vertiefung der Vorgehensweise, zur organisationsübergreifenden Kommunikation sowie zur Abstimmung und Organisation der Patientenversorgung im Ernstfall.
Bereits im Vorfeld wurde die Einsatzübung mit den Verantwortlichen von Feuerwehr und
Rettungsdienst zusammen mit den Verantwortlichen der Einrichtung besprochen und folgendes Szenario festgelegt: Ausbruch eines Brandes im Dachgeschoss des Hauses mit eingeschlossenen und vermissten Personen. Der „Brand“ bzw. die „Verrauchung“ wurde durch Nebelmaschinen simuliert.
Im Bereich des Dachgeschosses mussten im Rahmen der Übung 15 Personen dargestellt von „Statisten“, evakuiert werden. Nach Auslösen der Brandmeldeanlage setzten die Mitarbeiter der Einrichtung einen Notruf bei der Rettungsleitstelle ab. Neben den Einsatzkräften wurden auch die Verantwortlichen des Hauses informiert. Tobias Ferber, Kommandant der Feuerwehr Monheim, erhöhte die Alarmstufe nach Feststellung der Sachlage, woraufhin weitere Wehren und die Unterstützungsgruppe örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL) die Unterstützungsgruppe Sanitätseinsatzleitung (UG-San EL) und weitere Rettungskräfte vom Roten Kreuz sowie der Einsatzstab der Feuerwehr verständigt wurden.
Der Schwerpunkt des Einsatzes lag bei der Personenrettung. Zahlreiche Trupps der Feuerwehren Monheim, Kölburg, Flotzheim und Rögling, ausgestattet u.a. mit Atemschutzgeräten, kamen zum Einsatz. Die geretteten Personen (Statisten) wurden aus der Brandzone und dem Gebäude evakuiert und dem bereitstehenden Rettungsdienst zur Sichtung und weiteren Versorgung übergeben.
Zeitgleich liefen die Löscharbeiten, der Aufbau der Wasserversorgung für die Löscharbeiten und die Entrauchung der Gefahrenzone. Um einen weiteren Rettungsweg sicherzustellen, wurde die Personenrettung u. a. über die Brandschutztreppe durchgeführt.
Während des Einsatzes besprachen die Einsatzleiter aller Rettungsorganisationen gemeinsam mit den Verantwortlichen der Einrichtung die Vorgehensweise während des Einsatzes. Wichtige Fragen waren hier zu klären: „Sind alle Personen gerettet? „Wo können die betroffenen Personen kurzfristig untergebracht werden?“, „Sind die eingesetzten Kräfte ausreichend?“ „Droht der Brand auf weitere Wohnbereiche überzugreifen?“
Stille Beobachter (Leitungskräfte der Einrichtung, Brandschutz- und Arbeitssicherheitsbeauftragter und die technische Betriebsleitung des gemeinsamen Kommunalunternehmens Kliniken u. Seniorenheime gKU sowie die Hilfsorganisationen) verfolgten und dokumentierten den kompletten Ablauf der Übung.
Im Anschluss an die Großübung wurde im Rahmen einer Einsatznachbesprechung die
Einsatzübung Revue passiert und Abläufe und Verbesserungen mit allen Anwesenden besprochen, um in einem hoffentlich nie auftretenden Ernstfall bestens gerüstet zu sein.
Bild: Brigitte Gerhardt/gKU