Bärlauch wächst wild in feuchten Auwäldern und schattigen Mischwäldern. Ihre Saison beginnt im zeitigen Frühjahr.
Um die Bestände zu schonen, sollte man pro Bärlauch-Pflanze möglichst immer nur ein Blatt ernten. Grundsätzlich gilt: Laut Bundesnaturschutzgesetz dürfen wild lebende Pflanzen wie Bärlauch nur in geringen Mengen für den persönlichen Bedarf gesammelt werden.
Allerdings muss man beim Sammeln aufpassen, denn bei einer Verwechselung mit den Blättern des giftigen Maiglöckchens und der sehr giftigen Herbstzeitlosen können gesundheitliche Beschwerden die Folge sein. Maiglöckchen lösen Übelkeit und Erbrechen aus. Herbstzeitlose und Aronstab enthalten Colchicin – schon der Verzehr eines Blattes kann tödlich sein. Besonders tückisch: Bärlauch wächst oft in unmittelbarer Nähe seiner gefährlichen Doppelgänger.
Ein einfaches Unterscheidungsmerkmal ist der Geruch: die Bärlauchpflanze verströmt einen typisch knoblauchartigen Duft, wenn man ein Blattstück zwischen den Fingern zerreibt. Problematisch wird es bei weiteren Proben, wenn der Lauchgeruch noch an den Händen haftet. Wichtige optische Unterscheidungsmerkmale: Bärlauch ist auf der Unterseite des Blatts mattgrün, hat einen dünnen Blattstiel und wächst einzeln aus dem Boden. Maiglöckchen wachsen dagegen paarweise am Stängel, ihre Blätter glänzen an der Unterseite, die Blätter der Herbstzeitlosen sogar auf Ober- und Unterseite. Aronstab wächst zwar an ähnlichen Standorten und zur selben Zeit wie Bärlauch, unterscheidet sich aber deutlich durch seine eher pfeilförmige Blattform mit unregelmäßig geformten Blattnerven.
Eine sichere Alternative ist Bärlauch aus kontrolliertem Anbau oder genehmigten Wildsammlungen, der immer häufiger auf dem Wochenmarkt oder Supermärkten zu finden ist. Generell sollten die Blätter vor dem Verzehr gründlich gewaschen werden, um eventuell anhaftende Insekten oder andere Fremdstoffe zu entfernen.
Das Frühlingskraut lässt sich auch problemlos auf der Fensterbank oder im eigenen Garten anpflanzen. Das lohnt sich, denn das Lauchgemüse ist sehr schmackhaft und vielseitig in der Zubereitung. Die Blätter verfeinern etwa Kräuterquark, Salat und Pesto, aber auch Suppen und Soßen.
Unser Favorit: Bärlauchpesto
- 1 gr. Bund Bärlauch
- 30 gCashewkerne
- 0.5Zitrone
- 1 TLSalz
- 0.5 TLZucker
- 200 mlOlivenöl
Bärlauch waschen, trocken tupfen und grob schneiden. Mit Cashewkernen, Zitronensaft, Salz und Zucker in einen Mixer geben und auf mittlerer Stufe einschalten. Olivenöl in einem dünnen Strahl dazugeben, bis eine cremige Masse entsteht.
Wer weitere Informationen zu Bärlauch und andere essbare Pflanzen sucht, dem empfehlen wir das Buch: Michael Luchesi: Wilde Ernte aus dem Wald, 40 essbare Pflanzen (Bassermann Verlag)