Das Augsburger Rüstungsunternehmen Renk will den im Herbst kurzfristig verschobenen Börsengang an diesem Mittwoch nachholen. Dies teilten das Unternehmen und die Deutsche Börse am Montag mit. Die Papiere des Panzergetriebe-Herstellers sollen dann erstmals im regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt werden.
Renk will insgesamt 30 Millionen Aktien, die 30 Prozent der Unternehmensanteile entsprechen, zum Stückpreis von 15 Euro an die Börse bringen. Der Finanzinvestor Triton will die restlichen 70 Prozent der ehemaligen Volkswagen-Tochter zunächst behalten. Durch den Börsengang sollen insgesamt rund 450 Millionen Euro erlöst werden. Nach Abzug von Gebühren und sonstigen Kosten sollen davon netto gut 369 Millionen übrig bleiben. Im Oktober hatte Renk den geplanten Börsengang überraschend und kurzfristig wegen ungünstiger Marktbedingungen abgesagt.
Der Rüstungskonzern KNDS und die Vermögensverwaltung Wellington Management Company LLP werden als Ankerinvestoren Aktien im Wert von 100 Millionen Euro beziehungsweise 50 Millionen Euro erwerben, wie es hieß. KNDS stellt unter anderem den Kampfpanzer Leopard 2 her, für den Renk das Getriebe baut. Triton und KNDS haben vereinbart, dass KNDS vom Mehrheitseigner später weitere Aktien erwerben kann, sodass der Anteil von KNDS auf bis zu 25 Prozent plus eine Stimme steigen kann.
Renk hat nach eigenen Angaben mehr als 3400 Beschäftigte. Weitere Werke hat das Unternehmen in den USA, der Schweiz, Großbritannien, Frankreich und Indien. Volkswagen hatte die Maschinenbautochter im Jahr 2020 an Triton verkauft. Die Augsburger liefern beispielsweise auch Spezialgetriebe für Fregatten oder Eisbrecher.
Das Unternehmen hatte wegen des Rüstungsbooms infolge des Ukraine-Krieges eine Sonderkonjunktur erlebt. Renk hatte 2022 einen Umsatz in Höhe von rund 850 Millionen Euro erzielt und wollte diesen 2023 nach früheren Angaben auf bis zu eine Milliarde Euro steigern. Die Zahlen für das vergangene Jahr hat Renk noch nicht vorgelegt.