Start Nachrichten Kaufbeuren: Wie über 1.000 Stunden Ehrenamt begeistern

Kaufbeuren: Wie über 1.000 Stunden Ehrenamt begeistern

Dank gemeinsamer Bemühungen von Bund Naturschutz und dem veränderten Kräfteverhältnissen im aktuellen Stadtrat konnte das Biotop Kaiserweiher vor einer vollständigen Umbauung geschützt werden. Der Kaiserweiher ist damit als wichtiges Laichgewässer für tausend Kröten und Frösche gesichert.

Aus dieser positiven Nachricht entwickelt die Ortsgruppe Kaufbeuren des Bund Naturschutz die Idee, einen Naturlehrpfad Kaiserweiher zu entwickeln. Nach unzähligen Stunden ehrenamtlichen Engagements und der Unterstützung durch den Bezirk Schwaben war es dann so weit: Mehrere Informationstafeln wurden am Kaiserweiher fest installiert und informieren über das faszinierenden Leben von Kröten und Fröschen, den Lebensraum, die Geschichte des Kaiserweihers und die Bedeutung der Streuobstwiesen in der Region. Didaktisch hervorragend aufbereitet und grafisch wunderbar gestaltet, geben sie Auskunft über die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt des Gewässers und bieten interessante Einblicke in die ökologischen Zusammenhänge.

Bei einem gemeinsamen Spaziergang konnten sich jüngst Bürgerinnen und Bürger selbst ein Bild davon machen. Eingeladen dazu hatten die Grünen Kaufbeuren unter dem Titel „Grüne Wege in Schwaben“, um sich vor Ort durch Elisa Hanusch und Annegret Michler vom Bund Naturschutz den Werdegang des Projekts erläutert zu lassen. Obschon die offizielle Eröffnung des Naturlehrpfads noch aussteht, haben allein aus der Schrader-Grundschule bereits 13 Klassen das Angebot am Kaiserweiher genutzt. Quasi als lebendiges Klassenzimmer in der Natur. „Das ist ein großartiger Erfolg“, berichtete Mitinitiatorin Elisa Hanusch.

Naturnaher Stadtspaziergang am Kaiserweiher
Der Kaiserweiher ist mit seinem Naturlehrpfad nun der ideale Ausgangspunkt für einen naturnahen Stadtspaziergang. Mitglieder der Ortsgruppe stehen Besuchern gerne zur Verfügung, um ihnen die Besonderheiten des Kaiserweihers näherzubringen und ihnen einen Einblick in die faszinierende Welt der Amphibien zu geben.

„Wir machen dies alles im Ehrenamt“, betont Günther Kuhn. Er koordiniert die Amphibien-Rettungs-Gruppe am Kaiserweiher. Sie ist jedes Jahr mit über 1.000 Stunden rund um Kaiserweiher im Einsatz, um den kleinen Fröschen und Kröten das Leben zu retten. Denn nach wie vor ist die direkt angrenzende Straße eine tödliche Falle. Und auch das große Wohngebiet ist eine unüberwindbare Barriere. „Danke für Euer großartiges Engagement“, sagte Bürgermeister Oliver Schill. „Und danke auch für Eure Beharrlichkeit. Ich bin mir sicher, ohne Euch wäre dieses Naturjuwel längst Geschichte.“

Holger Jankovsky, Stadtrat und Landtagskandidat, ergänzt: „Es ist wichtig, dass wir die Bedeutung solcher Naturräume erkennen und schützen, um auch zukünftigen Generationen die Möglichkeit zu geben, die Schönheit und Vielfalt der Natur zu erleben.“

Geht der Kaiserweiher einmal aufs Tänzelfest?
„Ich sehe unser gemeinsames Ziel darin, mit vielen weiteren Aktionen, das Naturjuwel Kaiserweiher im Bewusstsein unsere Bürgerinnen und Bürgern fest zu verankern“, so Bürgermeister Schill und sinniert: „Vielleicht schafft es der Kaiserweiher ja sogar einmal auf das Festabzeichen unseres Tänzelfests.“ Im Rahmen eines informativen Spaziergangs durch das Gebiet war auch die Direktwahlkandidatin für den Bezirkstag, Ursula Reichenmiller-Thoma, zu Gast. Sie möchte sich persönlich für den Schutz der Natur und die Förderung des Bewusstseins für Umweltbelange einsetzen und dafür sorgen, dass die Flächen des Bezirks rund um den Kaiserweiher nicht weiter bebaut werden dürfen.