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Fischach: Osterempfang der CSU-Franktion

Osterempfang der CSU-Fraktion mit Wolfgang Bosbach: „Politische Verantwortung in bewegten Zeiten“

Fischach. Die Kreistagsfraktion der CSU im Landkreis Augsburg lud in die Staudenlandhalle nach Fischach zum Osterempfang. Der ehemalige Bundestagsabgeordnete Wolfgang Bosbach sprach über „politische Verantwortung in turbulenten Zeiten“.

Sein grundsätzliches Thema auf die Gegenwart zu beziehen, fiel dem ehemaligen Bundestagsabgeordneten und gefragten öffentlichen Redner Wolfgang Bosbach nicht schwer, als ihn die Aretsrieder Musikanten mit einem Marsch auf die Bühne der Staudenlandhalle gespielt hatten.

Angriffe auf die Demokratie von links und rechts, die Flutkatastrophe im Ahrtal, die Coronapandemie, der Krieg in der Ukraine, all diese Themen machen die Verantwortung der Politik schlagend deutlich“, so Bosbach. Dass mittlerweile in Europa wieder Krieg herrsche, norde so manchen jüngst verlorenen Kompass wieder schmerzlich ein, denn es zeige zwei Dinge: „Die Menschen waren und sind bereit, Verantwortung für ihre Nächsten zu übernehmen und die Spaltung der Gesellschaft wurde oft vorschnell ausgerufen. Zugleich ist aber die Bereitschaft, nicht nur von Verantwortung zu reden, sondern sie auch anzunehmen, so wichtig, wie selten zuvor“.

Hierbei spannte der Rheinländer den Bogen zur politischen Verantwortung, die heute unter völlig anderen Vorzeichen stünde als in der Vergangenheit. Die Zersplitterung klassischer Wählermilieus, die mit der Zunahme an Parteien einhergehende Instabilität der politischen Öffentlichkeit, sinkendes politisches Interesse, all dies mache die Übernahme von Verantwortung nicht attraktiver, aber umso nötiger. „Gerade als Union, gerade als Christen handeln wir im Bewusstsein der Verantwortung für unseren Nächsten, für die uns anvertrauten Güter wie Heimat, Kultur und Natur und für das öffentliche Leben. Das muss Leitstern des Handelns sein und bleiben“, folgerte der CDU-Politiker.

Gefragt sei diese Haltung jedoch nicht allein bei Themen, die unmittelbar im Fokus des öffentlichen Interesses stünden, sondern auch bei unpopuläreren Punkten. Bosbach führt die Finanzierung der Pflege- wie der Krankenkassen und die zukünftige Stabilität der Rentenversorgung als anschauliche Beispiele vor Augen. „Indem wir auch unangenehme Themen aufgreifen, problematisieren und uns ihnen ehrlich und standhaft stellen, können wir politische Verantwortung zeigen. Das ist nicht immer einfach und bequem, aber redlich und notwendig“, analysierte Bosbach.

Man dürfe dabei keinesfalls in Nostalgie verfallen, denn keineswegs sei „früher alles besser gewesen“, aber man müsse unbedingt aus den geschichtlichen Entwicklungen lernen, die Probleme mutig angehen und in Verantwortung vor Generation in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft handeln. „Politik ist kein Aktivismus, sie bewegt nur etwas in kleinen Schritten, aber sie tut dies nachhaltig. Werben wir für das Engagement in Parteien, um die Schritte gemeinsam zu tun“, warb Bosbach für politische Zuversicht und Mut.

Nicht allein CSU-Fraktionsvorsitzender Lorenz Müller und Landtagsabgeordnete Carolina Trautner dankten Bosbach in ihren Schlussworten für die wichtigen Impulse, sondern die zahlreich erschienenen Zuhörer bezeigten mit viel Applaus ihre Zustimmung.

Wir werden uns Ihre Anregungen noch stärker als bisher für die Arbeit in und für den Landkreis Augsburg zu Herzen nehmen“, versicherte Müller.