Wegen Problemen bei der Beschaffung von Zelten, Zäunen und Toilettencontainern soll die Allgäuer Festwoche in Kempten dieses Jahr ohne Wirtschaftsausstellung stattfinden. Der langjährige Zeltbauer, der auf die besonderen Anforderungen der Veranstaltung eingestellt gewesen sei, habe seinen Event-Betrieb während der Corona-Pandemie aufgegeben, teilte die Kemptener Stadtverwaltung am Dienstag mit. Auf die europaweite Ausschreibung der Zeltbau-Arbeiten hin habe sich keine andere Firma beworben.
Als Gründe wurden demnach Lieferengpässe bei Material, Personalmangel und eine hohe Nachfrage aus anderen Bereichen genannt. «Zäune und Toilettencontainer werden derzeit auch oft für Flüchtlingsunterkünfte gebraucht», sagte eine Stadtsprecherin. Deshalb könne die Festwoche zwar nicht wie gewohnt stattfinden, aber ein angepasstes Konzept für die Veranstaltung im August soll nach Angaben der Stadt Anfang Mai vorgestellt und in einem Ausschuss des Gemeinderates beraten werden.
Die Allgäuer Festwoche in Kempten gehörte nach Angaben der Veranstalter vor der Pandemie zu den zehn größten Verbrauchermessen Deutschlands. Lokale Firmen, Behörden, Vereine und Landwirtschaft konnten sich dort präsentieren und vernetzen. Vor den coronabedingten Absagen in den vergangenen beiden Jahren kamen mehr als 172 000 Besucher zu der Messe.