Die kurzfristige Entscheidung des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVG), den Airbus A400M nun doch nicht auf dem Lechfeld zu stationieren, hat nun auch drei Landtagsabgeordnete aus der Region auf den Plan gerufen. Die Abgeordneten Alex Dorow, Carolina Trautner und Peter Tomaschko, alle CSU, äußern sich gemeinsam kritisch zu der umstrittenen Entscheidung.
„Es ist eine in mehrfacher Hinsicht falsche Entscheidung. Nach jahrelangen Gesprächen mit dem BMVG hat man sich endlich auf eine Stationierung der A400M in Lechfeld geeinigt. Und ausgerechnet jetzt, angesichts der aktuellen Ereignisse in der Ukraine, will man die strategischen Vorteile des Lechfelds als Drehkreuz nach Süden und Osten aufgeben. Das passt hinten und vorne nicht zusammen“, kritisiert der Landsberger Landtagsabgeordnete Alex Dorow. „Neben dem operativ-taktischen Vorteil einer A400M-Stationierung geht es auch um die längst nötige Anpassung des Regionalplans der Lärmschutzzonen, was insbesondere für die Entwicklung der Gemeinden Obermeitingen, Hurlach, Kaufering, Scheuring und Prittriching wichtig ist.
Auch Carolina Trautner, in deren Stimmkreis sich der Flugplatz Lechfeld befindet, äußert sich enttäuscht. „Dies passt nicht mehr in die neue Realität, in der wir uns seit nunmehr drei Wochen befinden. Ganz abgesehen davon, dass die betroffenen Gemeinden weder in die Entscheidung mit einbezogen noch darüber informiert wurden. Angesichts der Zeitenwende, an der wir stehen, wäre es dringend geboten, dass die Entscheidung in Berlin noch einmal überdacht wird“, so Carolina Trautner.
Der Abgeordnete Peter Tomaschko, in dessen Landkreis ebenfalls Gemeinden von der Entscheidung betroffen sind, weist auch auf den Widerspruch hin, der dadurch zum von Bundeskanzler Olaf Scholz getroffenen Kurs- und Strategiewechsel hinsichtlich der Bundeswehr entsteht. „Mit einer Aufteilung zwischen den Standorten Wunstorf und Lechfeld sollte Resilienz und Reichweite der A400M-Flotte erhöht werden. Für den Krisenfall müssten gerade für den Bereich des Lufttransports Redundanzen geschaffen werden. Diese werden offensichtlich mit dem neuen Beschluss nicht mehr berücksichtigt,“ so Tomaschko.
Alle drei Abgeordneten werden ihr Anliegen in einem gemeinsamen Brief an Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht, SPD, demnächst vorbringen und ausführlich begründen.